Zeichen der Zeit
Wann es erlaubt ist zu petzen – und wann nicht
Ich war im Job faul, jahrelang, und dann meinte eines Tages meine Kollegin, sie müsste etwas darüber der Chefin erzählen. Meine Empörung drückte sich angesichts mangelnder Argumente nur in einem simplen Schimpfwort aus: Petze.
von
Ana Marwan
Ronya Othmann: Ein kleiner Literaturskandal und ein großes Buch
Wie Saša Stanišić eine Wiener Villenbesitzerin vorführt, Ronja Othmanns Buch „Vierundsiebzig“ zur unvergesslichen Lektüre über die IS-Massaker an den Jesiden wird und Barbara Rieger den Sound einer eskalierenden Beziehung einfängt: Bettina Eibel-Steiner und Anne-Catherine Simon diskutieren über bemerkenswerte neue Bücher.
Folge 17
Ins Beisl statt nach Mauritius
Spectrum
Bei Bargeld geht es nicht nur um Ideologie
Rund ums Bargeld hat sich im Lauf der Zeit eine differenzierte Kultur herausgebildet. Eine sinnliche Form des Gebens und Nehmens, mit vielen spielerischen Facetten, aber auch mit streng überwachten und diskreten, ja manchmal sogar geheimnisvollen Aspekten.
von
Peter Payer
schon am anfang
steht das ende irgendwie daneben
lehnt an der wand und winkt,
piña colada in der hand
darüber, grossgeschrieben:
werde dich für immer lieben
ich kann nicht von der sehnsucht schreiben, ohne dass es schmerzt
Julia Toggenburger
steht das ende irgendwie daneben
lehnt an der wand und winkt,
piña colada in der hand
darüber, grossgeschrieben:
werde dich für immer lieben
ich kann nicht von der sehnsucht schreiben, ohne dass es schmerzt
Julia Toggenburger
Expedition Europa
Wo Frankreich traditionell reaktionär ist
von
Martin Leidenfrost
Architektur und Design
Am Beispiel Benko: Wenn das Betongold zu Staub zerfällt
Im Unterschied zu einem Pyramidenspiel hinterlässt fahrlässige Projektentwicklung immerhin Spuren. Die Signa-Pleite aus Sicht der Architekturkritik.
von
Christian Kühn
Buch der Woche
Emilie Pines Debütroman: Zwei Frauen, zwei Mal Liebe
„Zwei Frauen in Dublin“, der Debütroman von Emilie Pine, beginnt ganz leise, fast beiläufig. Aber dabei bleibt es nicht.
von
Bettina Steiner
Literatur
Wie man im 19. Jahrhundert Emojis machte
Guillaume Apollinaires „Briefe an Lou“, erstmals in deutscher Sprache erschienen, sind eine verspätete Trouvaille.
von
Thomas Rothschild
Wer traf wen? Das Spectrum-Rätsel
Diese Gabe brachte erst kein Glück – aber dann . . .
Ein Mann hatte mehrere Kinder, darunter eine Lieblingstochter. Nach seinem geschäftlichen Ruin macht er dieser ein seltsames Geschenk . . .
von
Antonia Barboric
Spectrum
Joe Kennedy sprang hier ins Wasser
Wenn man all diese Villen und Buchten sieht, die um all die Kaps gehen, fragt man sich natürlich, warum man nicht hier lebt, bis einem einfällt, dass die Riviera in Frankreich ist. Man denkt sich, was sich hier sonst nicht alles abgespielt hat, an diesem Ferienziel mit weltpolitischer Bedeutung.
von
Konstantin Arnold
Literatur
Die Zikaden sagen: Sommer
Ein schwarzes Tier, ein seltsames Loch und ein geheimnisvoller Schwager bringen Asa in dem Roman „Das Loch“ von Hiroko Oyamada in Bedrängnis.
von
Linda Stift
Buch der Woche
Zuerst bemerkt er nur eine Sehschwäche: Helena Adlers Erzählungen aus dem Nachlass
Einem Maurer wird eine tödliche Krankheit diagnostiziert, illegale Jauchegruben tun sich auf, und ein Dämonentanz wird aufgeführt. Das Buch „Miserere“ vereint drei nachgelassene Erzählungen voll Sprachfuror der im Jänner verstorbenen Autorin Helena Adler.
von
Klaus Kastberger
Spectrum
Zwischen Gott und TikTok
von
Vladimir Vertlib
Literatur
Miranda July: Ein Roadtrip endet beim ersten Motel
Miranda July lässt in ihrem Roman „Auf allen vieren“ ihre Heldin ausflippen.
von
Bettina Steiner
Spectrum
Universitäten in den USA: Wer die Wahrheit sagt, zahlt eine Strafe
von
Katherina Braschel
Architektur und Design…
Hier waren Kinder am Werk: ein neues Kunstlabor in St. Pölten
St. Pölten präsentiert sich als Kulturstadt von europäischem Rang. Das Besondere an ihrem Flaggschiff, dem Kinderkunstlabor: Der Kinderbeirat hatte ein Mitspracherecht bei der Form des Parks und der Museumsräume.
von
Franziska Leeb
Anbiedern bringt nichts
Wer Rechtspopulisten besiegen will, muss Nichtwähler an die Urne bringen
Wähler von FPÖ, AfD oder Rassemblement National sind nicht nur migrationsskeptisch. Sie haben sich oft auch von liberalen Demokratiekonzepten entfernt. Und sie sind loyal: Man wird sie schwer oder gar nicht zurückgewinnen. Der Politikwissenschaftler Marcel Lewandowsky über Strategien gegen rechts.
von
Marcel Lewandowsky
Spectrum
Protzen mit dem Penis Napoleons
Die menschliche Neugier hat mit Adams Apfelverzehr begonnen und in Weltraumexpeditionen noch kein Ende gefunden. Ein Produkt dieser Lust am Entdecken sind die Wunderkammern. Über den Homo Collectus.
von
Franzobel
Literatur
Levin Westermann liebäugelt mit dem Untergang
Levin Westermann übt in seinem Roman „Zugunruhe“ reichlich Zivilisationskritik.
von
Irina Kilimnik
Matura-Reise
Jetzt waren wir in Italien, zweifellos
von
Egyd Gstättner
Expedition Europa
Zu Besuch im linken Manchester: Wird so Großbritannien nach der Wahl aussehen?
von
Martin Leidenfrost
Spectrum
Der Konsum hat uns in Kleinkinder verwandelt, die „haben, haben“ schreien
Zu viele Besitztümer verstopfen unser Leben wie überschüssiges Fett die Poren. Wer Dinge hortet, lässt sich gehen und wird über kurz oder lang zum Messie. So erhält der Trend zum Ausmisten nicht zuletzt eine moralische Komponente – es geht um Disziplin und Kontrolle.
von
Johanna Grillmayer
Literatur
Wie näht man eine traditionelle Hochzeitshaube?
Der neue Roman von Katarína Kucbelová erzählt von der Mittelslowakei.
von
Cornelius Hell
Expedition Europa
Die islamischste Stadt Frankreichs überrascht den Besucher
von
Martin Leidenfrost
Expedition Europa
Niemand will hier Wilders gewählt haben
Expedition Europa: Der Wahltag in Kijkduin war sonnig. Ein Paar mit Regenbogenband am Schlüsselbund nannte Wilders’ Auftritt eine „kleine Show“.
von
Martin Leidenfrost
Literatur
Pinkhes Kahanovitsch und der Zauber der jiddischen Sagenwelt
Eine schmerzlich-schöne Zauberwelt, die zum Durchwandern einlädt: Märchen für Erwachsene von Pinkhes Kahanovitsch.
von
Katharina Tiwald
Literatur
In Julien Greens verstörendem Klassiker wird ein Hilfeschrei ignoriert
Vor neunzig Jahren erschien Julien Greens Roman „Treibgut“, der im maroden Bürgertum der Zwischenkriegszeit spielt. Paris ist in diesem Roman mit Händen zu greifen – und entzieht sich doch.
von
Rainer Moritz
Literatur aus Spanien
Enrique Vila-Matas: Rimbaud und Gott, bitte helft!
Ein Schriftsteller leidet an einer fürchterlichen Schreibblockade und taucht in parallele Welten
ab. Enrique Vila-Matas’ Roman „Montevideo“ ist ebenso fantastisch wie ironisch.
ab. Enrique Vila-Matas’ Roman „Montevideo“ ist ebenso fantastisch wie ironisch.
von
Andreas Puff-Trojan
Expedition Europa
Sind Giorgia Melonis Flüchtlingslager in Albanien nur ein Bluff?
Im albanischen Hafen Shëngjin sollen Migranten, die aus Seenot gerettet wurden, überprüft werden – wohin die abgelehnten Asylwerber gehen sollen, ist unklar.
von
Martin Leidenfrost
Kafka im Spectrum
War Kafka etwa ein Amerikaner?
von
Wolfgang Freitag
Architektur und Design
Pariser Bäume statt Wiener Kiesbeete
Kühlende Maßnahmen wie dichte Bepflanzung werden in Städten immer wichtiger – aber schwer umsetzbar: In Wien will man es allen recht machen und hat Angst vor der wuchernden Natur.
von
Harald A. Jahn
Wer traf wen? Das Spectrum-Rätsel
Er malte den Teufel an die Wand
Ein ziemlich großer Altersunterschied trennte die beiden Männer, aber das machte ihnen nichts. Ihre jeweiligen Werke beeinflussten viele nach ihnen.
von
Antonia Barboric
Buch der Woche
Richard Russo: Im letzten Teil der Trilogie stirbt der Held
In North Bath sind die Heilquellen längst versiegt. Die Sitten sind rau, die Menschen eigenwillig. In „Von guten Eltern“ erzählt Richard Russo vom Sterben einer amerikanischen Kleinstadt.
von
Norbert Mayer
Spectrum
Karl-Markus Gauß über den höflichen Autor Walter Kappacher
Er wollte Motorradrennfahrer werden und hat sich später als Schauspielschüler und Staubsaugervertreter versucht. Er gehörte einem Typus von Schriftsteller an, der in den vergangenen Jahrzehnten nahezu abgeschafft worden ist. Nachruf an Walter Kappacher.
von
Karl-Markus Gauß
Architektur und Design
Bei dem See braucht’s kein Meer – Eröffnung des neuen Strandbads in Breitenbrunn
Das Seebad Breitenbrunn am Neusiedler See wurde behutsam und naturnah umgestaltet: Der Freiraum rund um das Marina-Becken bietet Platz für viele Sportarten, üppige Baum- und Strauchbepflanzungen säumen die öffentliche Liegefläche.
von
Klaus-Jürgen Bauer
Buch der Woche
Saša Stanišić: Wenn der Vater dauernd im Memory verliert
Ein kleines Gedankenexperiment, ein großes Buch: Saša Stanišićs „Möchte die Witwe angesprochen werden, platziert sie auf dem Grab die Gießkanne mit dem Ausguss nach vorne“ über unsere Hoffnungen und unseren Ärger.
von
Bettina Steiner
Folge 14
Die neue Kollegin sorgt für Ärger
von
Radek Knapp
Literatur
Die Horváth-Gesamtausgabe zeigt, wie der Autor das Heraufdämmern des Faschismus beschreibt
Ödön von Horváth gilt als einer der Soziologen unter den Literaten des 20. Jahrhunderts. Wie er Faschismus und Hass voraussah, lässt sich eindrucksvoll an der historisch-kritischen Werkausgabe studieren.
von
Björn Hayer
Buch der Woche
John Wray: Zwei Jugendliche verlieren sich zwischen Glamrock und Trash
John Wray über die Empfindsamkeit der Fankultur: Der anfängliche Roadtrip nach Los Angeles entwickelt sich für drei junge Heavy-Metal-Fans zu einer Höllenfahrt durch den norwegischen Winterwald.
von
Klaus Kastberger
Literatur aus China
Wie schaut ein Dämonenkönig aus?
Ein Klassiker der chinesischen Literatur liegt nach sieben Jahren Übersetzungsarbeit vor: „Die
vollständige Überlieferung von den Ufern der Flüsse“ ist ebenso hochinteressantes Sittenwimmelbild wie actiongeladener Abenteuerroman.
vollständige Überlieferung von den Ufern der Flüsse“ ist ebenso hochinteressantes Sittenwimmelbild wie actiongeladener Abenteuerroman.
von
Cornelia Travnicek